Aktuell - Familientreffen 2005
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Friedrichsfeld (2001: ca. 210 Einwohner)

Friedrichsfeld - Hauptstraße 1905

Hauptstraße 1905
(Ansichtskarte im Familienbesitz)

Friedrichsfeld - Luftbild ca. 1975

Luftbild ca. 1975
(Quelle: Festschrift zur 200-Jahrfeier 1976)

Friedrichsfeld - Luftbild ca. 1999

Luftbild ca. 1999
(Quelle: Blessing)

23.03.1776

10 Familien (zusammen 41 Personen) aus den limburgischen Dörfern Mensfelden und Ennerich treffen in der Gemarkung Trendelburg ein.

Die Auswanderer aus dem Kurtrierischen Raum, die den dort drückenden Abgaben und Lasten entkommen wollten, hatten zunächst nach Preußen umsiedeln wollen. Mensfelder Abgesandte, die in Preußen die ihnen dort zugedachten Wohnsitze besichtigen wollten, machten auf dem Weg dorthin in Kassel Station.
Da der Raum Trendelburg immer noch schwer an den Folgen des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) litt, wurden ihnen von höchster Stelle Vergünstigungen zugesichert, wenn sie ihre Schützlinge im Raum Trendelburg, unweit des sog. "Hammelstalles", sesshaft machen würden. Das so entstehende Dorf, das als "Kolonie" bezeichnet wurde, wurde nach dem Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel "Friedrichsfeld" benannt.

Die Unterbringung der Familien erfolgte zunächst teils in Trendelburg, teils in Behelfshütten. Es begann der Bau der ersten 4 Häuser (Steinhäuser), in denen zunächst alle Familien zusammen wohnten. Die Grundstücke wurden den Kolonisten zur Erbleihe überlassen.
Die ersten "Kolonisten" waren:

  1. Georg Wilhelm Lieber sen., Mensfelden

  2. Anton Lieber sen., Mensfelden

  3. Wilhelm Lieber jun., Mensfelden

  4. Anton Lieber jun., Mensfelden
    (bis vor 1835 gelangten 2 der Portionsgüter Lieber an andere Besitzer)

  5. Georg Philipp Zollmann, Mensfelden
    (gest. 29.3.1776, Nachfolgekolonist Sohn Johann Balthasar Zollmann)

  6. Georg Anton Frickhöfer, Mensfelden (um 1850 nach Amerika ausgewandert)

  7. Christian Deußer, Mensfelden
    (nach dessen Tod wurde am 30.4.1799 Justus Quentin Nachfolgekolonist)

  8. Johann Friedrich Steinbert, Ennerich
    (Kolonist bis 1790, Nachfolgekolonist Georg Ludwig Lotze, Hemeln)

  9. Johann Georg Schleiffer, Ennerich

  10. Johannes Bender, Ennerich (Kolonist bis um 1790)

1777

Bau weiterer 6 Häuser aus Fachwerk. Zum so angelegten Dorf gehören außerdem 10 hölzerne Scheunen und Stallungen (für Kleinvieh), ein Backhaus und ein Brunnen.

30.4.1789

Erster Schullehrer (Georg Ludwig Lotze, mit Mutter und Geschwistern aus Hemeln zugezogen. Die Familie übernimmt Portionsgut 8 von Familie Steinbert).

1842

Das erste Schulhaus mit Lehrerwohnung wird erbaut.

um 1850

In Kurhessen wird das Erbleihewesen abgeschafft. Die Erbleihegüter wurden Privateigentum ihrer Besitzer. Die Belastungen wurden in Steuern umgewandelt bzw. abgelöst. Gleichzeitig verschwanden alle Vergünstigungen, soweit solche noch den Erbberechtigten zustanden.

20.05.1890

Ein starker Wolkenbruch geht in der Gemarkung nieder, die Wassermassen richten schreckliche Verwüstungen und großen Schaden an. Zwei steinerne Brücken wurden zerstört und zwanzig Zentner schwere Steine bis zum Trendelburger Bahnhof gerollt. Die Straße ist vernichtet und unpassierbar, an manchen Stellen kaum noch 1 m breit.

Frühjahr 1897

Die Gemeinde beginnt mit dem Bau einer Wasserleitung. Die Fertigstellung erfolgt im Sommer.

1914 - 1918

1. Weltkrieg
9 Friedrichsfelder sind gefallen bzw. werden vermisst.

1914

Ein Transformatorenhäuschen für Elektrizität wird errichtet, infolge des Krieges erfolgt aber kein Weiterbau.

20.11.1920

Elektrisches Licht: Lichtleitungen und Hausanschlüsse werden ab Mai 1920 errichtet, am Samstag, den 20. November abends um 7 Uhr brennt erstmals elektrisches Licht in einigen Häusern, am Montag bekommen dann alle Leute ihren Anschluss.

22.07.1923

Einweihung des Ehrendenkmals an die im 1. Weltkrieg gefallenen Friedrichsfelder auf dem Friedhof (Die Kosten des Denkmals betrugen 1.646.980 Mark).

1924

Gründung des Turnvereins (seit 1950 geführt als Turn- und Sportverein TSV Friedrichsfeld).

1938

Die Hauptstraße wird durch österreichische Arbeiter mit einem Asphaltbelag versehen.

01.11.1939

Beginn des 2. Weltkrieges

11.09.1939

Evakuierte Saarbrücker werden in Friedrichsfeld untergebracht. Die Anzahl der Schulkinder erhöht sich dadurch von 10 auf 22. (Bis November 1940 kehren sie wieder heim.)

Anfang April 1945

Die Amerikaner rücken - über den Deiselberg kommend - nach Friedrichsfeld ein und besetzen den Ort. Die Friedrichsfelder suchen Schutz in ihren Kellern. Friedrichsfeld wird beschossen (Einschüsse in Haus Nr. 16).

08.05.1945

Ende des 2. Weltkrieges
15 Friedrichsfelder sind gefallen bzw. werden vermisst.

25.05.1950

Neugründung des Männergesangvereins (Dirigent Lehrer Schulz).

Oktober 1951

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsfeld. 29 Gründungsmitglieder.

23.11.1952

Am Kriegerdenkmal auf dem Friedhof wird eine Gedenktafel für die Opfer des 2. Weltkriegs eingeweiht. Die Kosten wurden durch Spenden in der Gemeinde aufgebracht, die Tafel durch Bildhauer Hügues, Hümme, angefertigt.

1954

Turnhallenbau

1955

Im Rahmen der sog. "Beispielmaßnahme Trendelburg" wird in Friedrichsfeld eine Flurbereinigung mit Neusiedlung, Aufstockung und Aussiedlung begonnen.

18.12.1960

Einweihung der neu errichteten evangelischen Kirche.
Bis dahin wurde der Gottesdienst in Friedrichsfeld im Betsaal (dem Unterrichtsraum) des Schulhauses abgehalten, dort fanden auch Trauungen statt. Von 1776 bis Ende der 1820er Jahre gingen die (mehrheitlich evangelisch-lutheranischen) Friedrichsfelder zur Kirche nach Karlshafen. Im Laufe der 1830er Jahre erfolgte dann ein Wechsel nach Trendelburg und damit zur evangelisch-reformierten Konfession.

03.11.1962

Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit Schlauchturm.

21.04.1962

Die Schulkinder von Friedrichsfeld fahren erstmals in die Nachbarorte in Jahrgangsklassen, aus der einklassigen Volksschule Friedrichsfeld wurde eine Klasse des Schulverbandes Diemeltal belegt mit einem 4. Schuljahr.

1966

Ausbau der Dorfnebenstraßen (Asphaltierung).

31.13.1970

Friedrichsfeld wird Stadtteil der Großgemeinde Trendelburg.

1976

200-Jahr-Feier der Ortsgründung.

1986 und 2001

Erweiterung der Turnhalle.

06.-08. Juli 2001

225-Jahr-Feier der Ortsgründung.

13.11.2004 Einweihung des Jugendraums am Feuerwehrgerätehaus.
01.10.2006 Die Turnhalle erhält im Rahmen eines Erntedankfestes und im Beisein einer Delegation aus Mensfelden den Namen „Trierlandhalle“ (obwohl oder gerade weil die Friedrichfelder früher oft nach der Herkunft ihrer Mensfelder und Ennericher Vorfahren als Trierländer bezeichnet worden: „In Trierland herrscht Wassersnot...“).
Herbst 2006

Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms erfolgt der Rückbau der Reinhardswaldstraße (Bauminseln). Die Außenbereiche des Feuerwehrgerätehauses (mit Jugendraum) und der Turnhalle (mit Spielplatz und Friedhof) werden durch bauliche Maßnahmen (Trockenmauern usw.) und Anpflanzungen von Bäumen, Hecken und Sträuchern neu gestaltet. Beim Feuerwehrgerätehaus wurden ein Volleyballfeld und ein Basketballplatz angelegt. Der Spielplatz erhält eine Seilbahn. Auch im Wülmerser Weg und in der Mensfelder Straße werden Bäume angepflanzt, soweit die jeweiligen Anwohner sich nicht dagegen ausgesprochen haben.

Quellen:

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